15.11.2018

Ein Race-Pedelec? Spitzing Evolution Worldcup 2019

M1 Race-Pedelec
"Was zur Hölle ist ein R-Pedelec", mögen sich an dieser Stelle sicherlich viele fragen. Nun eine offizielle Kategorie scheint es meiner Recherche nach nicht zu sein. M1-Sporttechnik hat mit dem Modell "Spitzing Evolution Worldcup" ein solches Bike im Programm - das Race-Pedelec.
Was zeichnet es aus? In erster Linie der komplett offene TQ 120S Mittelmotor mit brutalen 920 Watt Leistung. Wir stellen euch dieses Gerät in diesem Artikel etwas näher vor und wollen dabei vor allem eure Meinung dazu wissen.


M1-Sporttechnik ist ein Ableger der Fritzmeier-Gruppe, einer Firma aus München, welche sich voll und ganz auf die Verarbeitung des Kunststoffs Carbon konzentriert. Entsprechend bestehen die sportlich ausgelegten Bikes dieses Herstellers im Grundgerüst überwiegend aus Kohlenstofffaserverbund.

M1: ein riesiger Akku - aber bitte integriert!

Die ersten eBikes von M1 sind mir erstmals 2015 auf der Eurobike aufgefallen, das bullige Auftreten und die Leistungsdaten stechen dabei sofort ins Auge und sind ein absoluter Blickfänger.
Das riesige Akkupack unter dem Unterrohr gehört ab sofort der Geschichte an, denn man geht auch hier mit der Zeit und verbaut den großen, bis zu 1050 Wh (!) umfassenden Energiespeicher, komplett in das Unterrohr.

Volle Power - der TQ im R-Pedelec

Als Antrieb dient von Anfang an, der aktuell in aller Munde und zunehmend populäre Mittelmotor von TQ. Dieser ist in der hier vorgestellten Modellvariante "Spitzing Evolution Worldcup" komplett offen und liefert nach Herstellerangaben bis zu 920 Watt Leistung bei einem Drehmoment von maximal 120 Nm, was Geschwindigkeiten bis zu 75 km/h ermöglichen soll.

Mit einem klassischen Pedelec oder gar S-Pedelec hat dies also nichts mehr zu tun. Brachiale Kraft hebt dieses Bike von der Masse ab und signalisiert dabei auf den ersten Blick wo es gefahren werden möchte - auf der Straße.

Welche Ausstattung benötigt ein R-Pedelec?

Die SemiSlick Reifen Schwalbe "Super-Moto X" in der Breite 2,8" sorgen für eine große Auflagefläche und entsprechend für maximalen Grip. Das Kettenblatt an der Motorwelle ist mit 48 Zähnen sehr groß und spielt zusammen mit einem XTR Schaltwerk, bzw. der Kassette mit 11-40 Zähnen am Hinterrad. Da der TQ 120S durch seine interne 1:37 Untersetzung über ein sehr früh anliegendes Drehmoment verfügen soll, braucht es wohl nicht viele Schaltvorgänge.
Maguras Vierkolbenbremse MT5 sorgt für die nötige Verzögerung bei diesem Racebike.

Das voll gefederte Fox Fahrwerk bietet in Front und Heck 160 mm Federweg. Besonders elegant ist hierbei die Positionierung des Dämpfers, da man hier das Oberrohr im Mittelteil aufgesplittet hat um den Dämpfer optisch schön in den Rahmen zu integrieren.

Optisch hat man für das Modelljahr 2019 für einen deutlich schlankeren Look gesorgt, was dem ersten Erscheinungsbild sehr zuträglich ist. In einem Spitzentrumpf Quartett wäre dieses Bike aufgrund seiner Leistungsdaten sicherlich das TopAss und vielleicht lediglich in der Kategorie Gewicht gut zu schlagen.

Das Race-Pedelec auf deutschen Straßen - oder Trails??

Nun, ich gehöre durchaus zu den Geschwindigkeits-Liebhabern, auf dem eMTB auf dem Trail und bevorzugt bergab. Aber 75 km/h - das ist ganz schön heftig auf einem Zweirad! Wo würdet ihr solch ein e-Bike fahren? Auf der Straße oder würdet ihr euch sogar einen Trailpark suchen, in dem das Fahren mit einem R-Pedelec erlaubt ist?

Falls ihr bereits R-Pedelec gefahren seid oder sogar eines besitzt - seid doch so gut und teilt eure Erfahrungen mit uns!

Was haltet ihr von diesem Bike, bzw. der Kategorie Race-Pedelec?



Fotostrecke

M1 Spitzing Worldcup 2019 mit TQ Motor
Recht schlicht kommt es aufgrund der guten Systemintegration des TQ daher - das M1 Spitzing Evolution Worldcup

Der TQ im M1 Spitzing Worldcup 2019 liefert 120 Nm.
Bei M1 setzt man schon seit Jahren auf den Leistungsstarken TQ HPR120S Mittelmotor. 

Die Gangschaltung mit 48 Zahn Kettenblatt bringt das Race-Pedelec zusammen mit dem TQ auf 75 km/h
Das Kettenblatt motorseitig umfasst 48 Zähne und bringt das Race Pedelec angeblich auf bis zu 75km/h.

Die XTR von Shimano liefert 364% Übersetzung.
Im Heck die 11fach XTR Kassette mit 11-40 Zähnen. Dies ergibt eine
Übersetzungsbandbreite von 364% wobei eine Kurbelumdrehung am
größten Gang einen Weg von etwa 9,5m ermöglicht. 
160 mm an Front und Heck machen das M1 Spitzing Worldcup 2019 äußert Offroad-affin.
Fox Float aus der Performance Klasse mit 160mm Federweg

Der FOX-Dämpfer sitzt im M1 Worldcup 2019 schön eingelassen im Oberrohr.
Der ins Oberrohr eingelassene Fox Dämpfer.

Nahezu alles ist beim M1 Spitzing Worldcup 2019 aus Carbon, selbst die Laufräder!
Semislick Reifen für maximalen Grip und leichte 27,5" Carbon Laufräder für eine schnelle Beschleunigung. 

Ein race-Pedelec muss starke Bremsen haben, im M1 sitzen Vierkolbenbremsen von Magura.
Maguras MT5 Stopper - Vierkolben Bremszangen machen bei diesem Bike absolut Sinn

Die Remote zum M1 Race-Pedelec
Die Remote am Lenker rechtsseitig zur Anwahl der Unterstützungsstufen und Tachooptionen



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Spezifikationen


  • Rahmengröße - M (45 cm), L (50 cm)
  • Rahmen - M1 High Modulus Carbon Fibre, SPITZING EVOLUTION
  • Gabel - FOX 36 Float Performance Elite/160
  • Dämpfer - FOX Float DPX2 230/65/160mm
  • Motor - TQ 120S, 920 Watt, 120Nm
  • Akkupack -  M1, 48 V, 880 Wh oder 1.050 Wh, 14S6P
  • Schaltwerk - Shimano XTR ShadowPlus, 11-fach
  • Schalthebel - Shimano XTR RapidFire, 11-fach
  • Bremsen - Magura MT5e vorn und hinten
  • Bremsscheiben - 203 mm vorne und 180 mm hinten
  • Kassette - Shimano XTR 11-fach, 11-40
  • Naben - bike ahead composites, biturbo, 110/15, 148/12
  • Felgen - bike ahead composites, 27,5”
  • Reifen - Schwalbe SuperMotoX 27,5 x 2,8“
  • Kettenblatt - FSA MegaTooth, 48er
  • Vorbau - FSA SLK Carbon, 90, 100, 110 mm
  • Lenker - FSA SLK Carbon, 31,8 mm, 780 mm
  • Sattelstütze - FSA SLK Carbon, 31,6 x 400 mm
  • Gewicht - n.bek.
  • Preis - 8399 EUR


Weitere Links zum Thema
- M1 Spitzing Evolution: Details & Fotostrecke
- Der TQ e-Bike Antrieb im Detail
- Kommentar: Über die Entwicklung des e-MTB Sports
- Haibike FlyOn mit TQ Motor


Zuletzt aktualisiert am 15.11.2018

Verfasst von WillLee

1 Kommentar:

  1. auch wenn ich mir jetzt Prügel einfange:
    ich finde, das ist eine ganz schlechte Entwicklung. Vermutlich werden sehr viel dieser "E-MTB",s - oder sind es nicht schon richtige Motorradenduros OHNE Versicherungskennzeichen unterwegs sein und die momentan noch vorhandene Akzeptanz der elektrischen MTBs verschlechtern.
    Allerdings glaube ich auch, dass sie nur ein sehr kleines Nischendasein pflegen werden. Brauchen wird man sie sicher nicht um Spaß zu haben.

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