Viele von euch bewegen ihr eMountainbike das ganze Jahr über durch die Wälder und über Trails in der nächsten Umgebung. Mit dem Herbst beginnend, verwandeln sich die ehemals trockenen, schnellen Wege mit zunehmendem Niederschlag oft in feuchtes und schlammiges Gelände. Nachhaltig wird das Ganze, wenn das viele Laub der Wälder hinzukommt und wie ein Schwamm das Wasser speichert.
Bei Fahrten durch dieses Gelände sind eMTB und Fahrer bereits binnen weniger Kilometer stark verschmutzt. Je nach Kleidung und Temperaturen kommt es nicht selten vor, dass die Nässe bis auf den Körper durchdringt und diesen spätestens bei der nächsten Abfahrt unangenehm auskühlt.
Einen ausgekühlten Körper gilt es beim Bikesport absolut zu vermeiden! Von den möglichen Folgen einer einfachen Erkältung einmal abgesehen, bringen steife, weil kalte Gelenke und Muskeln auf dem Bike ein nicht unerhebliches Unfall- und Verletzungsrisiko mit sich, da die Reaktionszeit steigt und Bewegungen unangenehm und weniger geschmeidig ablaufen.
Mudhugger Schutzbleche für das eMountainbike
Mit dem Front Race & 29er Rear Mudhugger habe ich zwei Schutzelemente im Einsatz, welche auf dem Cube Stereo Hybrid 140 mit breiten 27,5+ Reifen montiert sind. Zum Preis von etwa 30€ je Element bekommt ihr in einer "schicken" Plastiktüte ein wohlgeformtes Stück Plastik und entsprechend Kabelbinder zur Montage geliefert. Wirkt auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär. Jedoch fällt auf, dass die Teile recht steif sind und dabei eine hervorragende Passform besitzen. Trotz der Größe schlackert nichts herum oder schleift bei Fahrten durch unebenes Gelände. Daneben ist die eigentliche Funktion des Spritzschutzes ausgesprochen gut. Oberhalb der Gürtellinie bleibt alles relativ clean, vor allem der Rücken bleibt nahezu schmutzfrei.
Fotostrecke zu den Mudhugger Schmutzfänger
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Hat Stil und Funktion, die Mudhugger Schmutzfänger. |
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Formschön und bündig schmiegt sich der Rear Fender an die Sitzstreben des Hinterbaus |
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In Kombination mit den Maxxis 2,8 DHR Reifen bleibt genügend Platz |
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Sechs Kabelbinder halten den Spritzschutz bombenfest an der Gabel |
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Genügend Platz zwischen Schmutzfänger und Maxxis 2,8 DHR |
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Das Mudhugger Front Race Schutzblech bietet durch die Lochmaske viele Befestigungsmöglichkeiten an der Gabel |
Der eBike Akku und die Kälte
Was für den Körper gilt, gilt ein Stück weit auch für das eBike System. Vor allem die Zellen im Akku leiden bei Kälte ganz besonders. Je nach Zustand der Zellen lässt sich bei einem ausgekühlten Akku um die 0°C bereits beobachten wie die Ladebalken bei Volllast, wie es die Fahrt auf einen Berg mit sich bringen kann, im Minutentakt zuneige gehen. So zu beobachten an unserem alten 288Wh Bosch Powerpack von 2012.
Beim Umgang mit einem eBike Akku im Winter gibt es auch grundsätzlich einige einfache Dinge zu beachten.
Die Zellen arbeiten für gewöhnlich am besten bei einer Außentemperatur von etwa 20°C. Hier funktionieren die chemischen Prozesse im Inneren einer modernen Zelle am besten. Ineffizient hingegen wird es, wenn die Zellen in stark ausgekühltem Zustand arbeiten müssen, da sich die Prozesse in der Zelle verlangsamen. Hohe Entladeströme sind je nach Zellzustand nicht mehr in vollem Umfang gegeben, was zur Konsequenz hat, dass die Zellspannung parallel dazu schneller abnimmt als unter normalen Bedingungen.
Übrigens haben klassische 18650er Lithium-Ionen Zellen, wie sie aktuell noch häufig in Pedelec Akkupacks verbaut werden, bereits bei Temperaturen von -5°C um die 20% weniger Kapazität. Dies hängt, grob beschrieben, mit der reduzierten Leitfähigkeit (Ionen Fluss von -Pol zum +Pol) der elektrischen Ströme im Inneren (Elektrolyt) der Zelle bei Kälte zusammen.
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Matsch und Schnee sind im Winter oft mit von der Partie. |
Daher achtet einfach auf folgende Dinge:
- Das Akkupack immer bei Raumtemperatur (15 - 20°C) lagern und laden.
Damit ist der Akku immer sofort einsatzbereit und die Zellen sind von Grund auf im optimalen Temperaturbereich und haben die volle Leistung wie Kapazität.
- Benutzt zumindest im Winter eine Neoprenschutzhülle für den Akku.
Dies unterbindet das Auskühlen der Zellen etwas und schützt das Akkupack zudem vor Wasser, Dreck und mechanischen Einflüssen.
- Den Akku wenn möglich niemals ausgekühlt bei unter 2°C laden.
Da die chemischen Prozesse der Zellen in kühlem Zustand verlangsamt sind, kann das Laden die Zellen in diesem Zustand nachhaltig beschädigen. Wartet am besten einige Zeit mit dem Laden, bis sich der Akku aklimatisiert hat.
- Nutzt bei Ausfahrten eine höhere Unterstützungsstufe als sonst.
Wenn mehr Strom fließt, entsteht mehr Wärme. Dies hat zufolge, dass die Zellen länger auf Temperatur bleiben. Darum dürft ihr auch mit gutem Gewissen etwas mehr Leistung abrufen als es der eigene sportliche Ehrgeiz erlaubt.
Der "Fahrer" Neoprenschutz für Akkupacks im Detail
Seit einigen Jahren gibt es von der Berliner Firma "Fahrer" oder von der Firma NC-17 zahlreiches Zubehör, unter anderem speziell für die Bedürfnisse von uns eBikern. Mit dem Neopren Akku-Cover, für eine Vielzahl von gängigen Pededelec Akkus verfügbar, gibt es ein einfach und leicht zu handhabendes Schutzelement für den teuren eBike Akku. Das etwa 5mm dicke Neopren Cover wird einfach über den Akku gezogen und schützt diesen etwas vor Kälte, vor allem aber gegen mechanische, äußere Einflüsse.
Bei den neuen integrierten Akkupacks, wie es alle gängigen Hersteller zwischenzeitlich anbieten, ist das Problem des Auskühlens natürlich deutlich reduziert. Dennoch gilt auch hier darauf zu achten, dass der Akku sowohl vor der Ausfahrt, als auch vor dem Ladeprozess auf einem zellschonenden Temperaturniveau liegt.
Fotostrecke "Fahrer" Akkucover
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bei frostigen Bedingungen schützt das Neopren-Cover den Akku rundum vor dem auskühlen |
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Öffnung für Schlüssel vorhanden |
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nach der Ausfahrt |
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Das "Fahrer" Neopren-Cover am Bosch PowerPack, gut zu erkennen die genaue Passform |
Fazit:
Für die Puristen unter uns mögen Schutzbleche ein eher exotisches Anbauteil an einem eMTB sein, da das geländetaugliche Pedelec quasi in direkter Verbindung mit den äußeren Elementen steht.
Meiner Erfahrung nach schaffen die hier genannten einfachen Maßnahmen jedoch vor allem in der kalten Jahreszeit etwas mehr Komfort und Sicherheit beim eMountainbiken im Winter. Zudem schonen sie das Material an eBike und Fahrer.
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Für die Mudhugger Schmutzfänger sind solche Sprünge kein Problem |
Fotos: Hieronymus Gottschaldt
Was sind eure Maßnahmen gegen die kalte Jahreszeit?
Welche Erfahrung habt ihr mit den Akkus bei Kälte gemacht?
Weitere Links zum Thema: - Aktiv durch den Winter (1) - Grundpflege des eBikes
- Frostige Temperaturen
- Schutzhülle für Bosch Akkus - FAHRER Akku Cover
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