15.02.2014

Abschlussbericht - Dauertest: Haibike Xduro FS RX (2012) - 2800km (4)

Nach nun ziemlich genau zwei Jahren und 2800km später kommen wir zum Abschlussbericht unseres Haibike Xduro FS RX aus dem Jahre 2012.
Zunächst einmal sei zu sagen, dass das Bike bis heute tadellos funktioniert und über den gesamten Zeitraum viel Spaß bereitet hat. Die Kombination aus klassischem vollgefedertem Mountainbike und Elektroantrieb ist beim Haibike Xduro FS RX voll aufgegangenen.




Was war das Anfang 2012 für ein Erlebnis, mit diesem Pedelec Bike die Berge in der Region Südschwarzwald zu erklimmen. Für mich tat sich seiner Zeit eine neue Dimension des biken auf, fasziniert von diesem Eindruck entstand dann auch zeitnah dieser Blog.

Bis Ende 2011 war ich noch auf einem Ghost ERT ohne Motorunterstützung unterwegs. Bedingt durch die unregelmäßigen Möglichkeiten biken zu gehen war ich körperlich meist nie so richtig fit die großen Berge in der Region zu fahren. Dabei liebe ich es, die zahlreichen verspielten Trails bergab zu heizen und dabei den Berg zum Spielplatz werden zu lassen. So kam es dann oft vor, dass man sich mit Auto oder Seilbahn auf den Berg bringen ließ um den Spaß zu genießen. Damit verbunden war aber auch immer ein gewisser Aufwand- Mit dem Pedelec Bike bekam der Spaß mit dem Mountainbike nun aber wie bereits erwähnt eine neue Dimension.


Beim Haibike Xduro FS RX aus dem Jahr 2012 handelt es sich im Prinzip noch um die erste Generation von vollgefedertem Pedelec Mountainbike. Das Bike erschien erstmals 2011 im Handel, kam aber 2012 nur leicht verändert in die folgende Saison. Revolutionär seiner Zeit war der in den Rahmen gedrehte Bosch Mittelmotor, damit wurde das Pedelec MTB erstmals voll geländetauglich denn Bodenfreiheit sowie Balance wurden durch diese Konstruktion optimiert.


Das FS RX wurde in den zwei Jahren allen möglichen Einsatzgebieten und Bedienungen ausgesetzt. Ob als Zugmaschine für den vollgeladenen Kinderanhänger im Mittelgebirge oder als Trails Spaßmaschaschine für den schnellen Feierabend ritt, alles machte das Bike mehr oder weniger gut mit.

Nun nach gut 2800km wollen wir also noch einmal kurz eine Zusammenfassung unserer Erfahrungen schildern.





Die Hinterbau-Kinematik war nicht immer optimal. So neigte der Hinterbau, bzw. der Fox Float RP2 Dämpfer zum durchsacken. Dies ergab sich meist in langgezogenen Bodenwellen oder schnellen Anliegern. Die 110mm Federweg gab er aber gut frei. 
Am 2013er Modell des FS RX war dieses Verhalten dann deutlich besser.


Der Bosch Mittelmotor hat Bärenkräfte. Unvergesslich die erste Ausfahrt mit einem längeren steilen Anstieg. Und der Motor funktioniert bis heute tadellos. Aber auch dieser Motor war zeitweise vom "Knacken" betroffen. Da ich dies jedoch nur als unerheblichen akustischen Mangel ansah, bin ich einfach weiter gefahren. Schon seit längerem ist das Knacken ohne irgendwelches zutun verschwunden.
Bei Bosch ist das Problem mit dem "knacken" bekannt, daher ging an die Händler eine entsprechende Reparaturanleitung.

Auch der 288Wh Akku zeigt sich bis heute guter Dinge. Ein Protokoll über die genauen Daten wie Ladezyklen und Kapazität des Akku folgt noch. Wie bereits dokumentiert sind mit dieser Akkukapazität locker 1000Hm mit Motorunterstützung und ambitioniertem Einsatz machbar.

Die Kette wurde bei etwas über 1800km einmal gewechselt. Die 10fach Kassette ist hingegen immer noch der erste. Verrichtet bis heute zuverlässig ihre Arbeit.

Ein absolut sinnvolles Hilfsmittel um das herunterspringen der Kette zu verhindern ist die Heilenmann Kettenführung. Da beim 2012 Modell noch ein XT Schaltwerk ohne "Shadow" Technik verbaut wurde waren sogenannte Kettenspringer eine sehr nervige Angelegenheit. Mit dieser Kettenführung jedoch bleibt die Kette da wo sie hin gehört - auf dem 38er Kettenblatt.
Die Montage hatten wir vor einiger Zeit in einem Artikel festgehalten.

Die Teleskop Sattelstütze von Kindshock (31,6mm / 385mm Länge / 125mm Hub) wurde nachträglich nachgerüstet. Der Grund hierfür war die Gegebenheit, dass ein absenken der original Sattelstange nur bis zum Knick im Sitzrohr möglich war. Durch diese Ergänzung war das tiefe absenken des Sattel also nun möglich.

Bremsbeläge an der 180er Hinterradbremse wurden einmal gewechselt und durch original "Performance" Beläge ersetzt. Abgesehen davon, dass der Druckpunkt bei reduziertem Belagstärke sehr schwammig wurde war auf das Magura MT4 Bremssystem immer Verlass.

Auch die große 200er Bremse in der Front funktionierte stets ohne Murren. Der absolute Härtetest bestand darin, ein Gespann bestehend aus Pedelec Bike, Biker und 45kg Kinderanhänger über 800Hm bergab im Zaun zu halten. Nach dieser Aktion waren die Beläge zwar pulverisiert und die Scheiben blau, aber die Bremsleistung war stets konstant. Aktuell ist der dritte Satz Beläge drin.


 Steuerrohrlager aus dem Xduro FS RX nach der Reinigung. Das untere offen liegende Lager braucht regelmäßige Pflege. Daher wurde es regelmäßig sauber gemacht und frisch gefettet. 

Grund für die intensive Pflege des Steuerrohrlager ist die Leitungsführung durch das Steuerrohr. Hier dringt beinahe ungehindert Wasser und Schmutz entlang der Leitungen in das innere und setzt sich unten auf dem ungeschützten Lager ab.

Nach einem extrem nassen und schmutzigen Jahr 2013 war die Dichtung am rechten Gabelrohr undicht. Daher musste die Fox 32 Talas Federgabel zum Service. Nach drei Wochen Wartezeit schlug der Service bestehend aus Austausch der Dichtungen und Erneuerung der Gabelbrück + Gabeschaft mit 129€ zu buche.
Der Austausch der Fox Float (120mm) durch die Talas (150 - 120mm) ist auf jeden Fall eine Bereicherung für das Fahrverhalten.
























Das Haibike Xduro FS RX 2012 - ein zuverlässiger Begleiter im Mittelgebirge und Spaßmaschine nach Feierabend. 


Die Chronik des Haibike Xduro FS RX 2012 im Detail:

- Allererster Eindruck
- Teil 1 - Dauertest: Haibike Xduro FS RX - 1500km
- Teil 2 - Dauertest: Haibike Xduro FS RX - 1900km (2)
- Teil 3 - Dauertest: Haibike Xduro FS RX - 2500km (3)



Kosten:
- Haibike Xduro FS RX (48) - 3399,00€
- Gabel Fox 32 Talas - 350,00€ (gebraucht)
- Kind Shock Sattelstütze - 125,00€
- 2x Reifen Hans Dampf Performance - 50,00€
. Heilenmann Kettenführung - 20,00€
. SLX Kette - 20,00€
- 3x Bremsbeläge 54,00€
. Gabelservice - 129,00€

6 Kommentare:

  1. tja, der nächste Dauertest mit großen Laufrädern wird anders aussehen. Und wie ihr dann den Sattel noch weiter absenken können wollt, wird auch interessant. Auch Ketten- und Kettenblatt-Standzeit werden mit dem neuen Bosch-Motor ganz anders aussehen. Zum deutlichsten Irrweg aller Zeiten in der Fahrradbranche zu wiederholten Male dies zum Nachlesen http://www.elektrofahrrad-shop.com/Laufradgroessen-Wahnsinn-in-der-Fahrradbranche:_:17.html?XTCsid=jhkbdvinta2v33vq0vp6693e72

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  2. Einen Vergleich zwischen den drei etablierten Laufradgrößen werden wir zu gegebener Zeit auch noch machen. Wobei sich die Unterschiede aus der Praxis anhand von Messwerten so gut wie nicht dokumentieren lassen.

    Bisher kann ich jedoch sagen, dass es vom Fahrgefühl her sehr wohl einen Unterschied zwischen 26" und 27,5" gibt. Beides hat vor und Nachteile. Muss im Endeffekt jeder für sich herausfinden welche Laufradgröße zum persönlichen Stil passt.

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  3. Also ich nehme jetzt zwar das Nduro Rx als 26er, das liegt aber daran, weil mir bei 180 mm Federweg ein 27,5 vom Radstand zu Lande wär.


    Bei einem All Mountain wäre ich aber auch bei 27,5 .. Die größeren Räder federn etwas besser und wir werden das Rad kaum mehr zurückdrehen.

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  4. Sorry, jetzt ging im Rahmen Administrativer Arbeiten eben eine Antwort von Markus Birkner auf Gerhard Brenners Kommentar verloren.
    Markus - bitte noch einmal posten!

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  5. Schon mal an de Dämpferaufnahme geschaut ob da nicht auch Haarrisse sind wie im Forum?

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    1. Von der Thematik mit den Rissen an der Dämpferaufnahme habe ich mitbekommen. Bei mir konnte ich jedoch keine Probleme feststellen.
      So wie ich das Bike genutzt habe, hätte es mich nicht gewundert wenn ich auch betroffen gewesen wäre. Aber wie gesagt, nichts zu erkennen.

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